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Nachmittagsschule im ländlichen Raum Guatemalas, ein Projekt der Hilfsorganisation VAMOS ADELANTE

Die Region um Escuintla ist gekennzeichnet durch extrem schlechte Infrastruktur und fehlende Straßenanbindungen. Die Mehrheit der dort lebenden Menschen sind ehemalige Landarbeiter und Pächter auf großen Farmen, die auf den zugewiesenen Parzellen Mais- und Bohnenanbau betreiben. Aufgrund des Kaffeepreisverfalles auf dem Weltmarkt sind in dieser Region viele Eltern arbeitslos und wirtschaftlich nicht in der Lage ihren Kindern die Schule zu finanzieren. Die Fehlernährung und Unterernährung der Kinder ist enorm hoch. In der Hochsaison gehen die Männer in die Zuckeranbaugebiete im Süden Guatemalas und lassen die Frauen, in der Regel ohne Geld, mit den Kindern zurück. Zuckerrohrernte ist eine gefährliche und sehr harte körperliche Arbeit, aber nicht selten der einzige Weg zu Überleben.

Selbst wenn Schulen vorhanden sind, sind die Lehrmittel und Bücher rar oder  erreichen die abgeschiedene Region mit  drei- bis sechsmonatiger Verspätung. Zudem können viele Eltern die privaten finanziellen Belastungen für Grundschüler nur für ein Kind aufbringen (Transport, Uniform, Ernährung und Schulmaterial). Nur 50 % der Kinder beenden die Grundschule. Insbesondere Mädchen wird die berufliche und schulische Weiterbildung nach der Grundschulausbildung verwehrt.

Vamos Adelante betätigt sich seit nunmehr 17 Jahren intensiv in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Ernährung mit vielen kleinen dezentralen Projekten in 21 Ortschaften der Region Escuintla. Neben medizinischen Projekten und Berufsbildungsprojekten sind schon einige Schulprojekte erfolgreich verwirklicht worden.

Aktuell werden dezentral in den Dörfern Nachmittagsschulen mit schulischen Grundausstattungen und kleinen Bibliotheken eingerichtet, die Kindern einen Schulbesuch ermöglichen sollen. Diese werden  von lokalen Lehrern und Eltern betreut. Nach diesem Modell sind inzwischen Nachmittagsschulen in  San Felipe und anderen Orten entstanden, Jedoch übersteigt der Bedarf bei weitem die personellen und finanziellen Möglichkeiten von Vamos Adelante um alle Gemeinden an diesem Programm teilhaben zu lassen.
Die Gemeinde Andres Osuna stellte im Januar 2008 das Grundstück für den Bau einer Nachmittagsschule zur Verfügung. Damit konnte der Ort endlich an dem Bildungsprogramm von Vamos Adelante partizipieren. Im März wurde, größtenteils in Eigenleistung, ein neues Schulgebäude errichtet. Ein deutliches Zeichen: Die Bewohner wollen aktiv Ihre Situation verbessern, um größere Bildungschancen für ihre Kinder zu erwirken.

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Projektfinanzierung:
Das Südamerika-Zentrum konnte im Januar 2008, insbesondere durch Spenden der Gehrdener Kindermühle, Vamos Adelante einen Betrag von 6.250 Euro als Anschubsfinanzierung zum Bau dieser Nachmittagsschule in Andres Osuna zur Verfügung stellen, sowie noch mal 3.700 Euro für Schulstipendien.


Herzlichen Dank den vielen helfenden Händen, insbesondere in Guatemala. Für die Beschaffung des Lehrmaterials und für die Lehrergehälter benötigt Vamos Adelante aber weiterhin finanzielle Unterstützung. Deshalb würden wir uns freuen, wenn Sie das Vorhaben durch eine Spende unterstützen.