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Entstehung

Guatemala ist das einzige Land Mittelamerikas mit einer überwiegend indianischen Bevölkerung. Im Land gibt es vier Völkergruppen, die sich durch ihre Geschichte, Sprache und Kultur deutlich voneinander unterscheiden. Die größte dieser Gruppen sind die Mayas, die zwei Drittel der guatemaltekischen Bevölkerung ausmachen. Trotzdem ist die Unterrichtsprache in den Schulen Spanisch. Sowohl die Schulinhalte wie auch die Lernmittel sind für alle Schüler gleichermaßen auf die Ansprüche der spanisch geprägten Bevölkerungsminderheit (Ladinos) ausgerichtet.

Daher haben sich innerhalb der Mayas im ganzen Land Elterninitiativen gebildet, um ihren Kindern eine anders orientierte Bildung zukommen zu lassen.

Zur Zeit gibt es ca. 50 Maya-Schulen in Guatemala, in denen neben der spanischen Sprache auch in Maya unterrichtet wird. Die Schulen sind ein Ausdruck des kulturellen Selbstverständnisses der indianischen Bevölkerung. Die traditionellen Werte werden bewußt neben die der modernen Zivilisation gestellt.

Die Schule

Eine dieser zweisprachigen Schulen, die Schule Jun Toj in Rabinal, liegt im Sprachgebiet der Achi. Sie hat ihre Arbeit Anfang 1995 in einem Provisorium aufgenommen.

Sie soll den Kindern von Rabinal ihre historische, kulturelle und ökologische Vergangenheit bewußt machen und sie befähigen, mit ihr und den anderen in Guatemala heimischen Kulturen zu leben und respektvoll umzugehen. Das bedeutet unter anderem das Kennenlernen der eigenen Maya Literatur, wie auch der Musik und des Handwerks. Der Unterricht soll praxisorientiert und zum Beispiel mit Musik- und Webunterricht zur Erhaltung der Traditionen und der Sprach der Maya-Archi beitragen. Die Schule soll auch dazu beitragen, der Landflucht entgegenzuwirken.

Zur Zeit werden bereits 105 Schüler/innen der ersten vier Grundschulklassen und einer Vorschulklasse unterrichtet .Die Lehrerinnen arbeiten für ein geringes Gehalt.

In dn nächsten zwei Jahren soll die Schule um die fehlenden zwei Schuljahre erweitert werden, so daß 200 Schüler unterrichtet werden.

Die Schule ist im Moment noch provisorisch in einem Gebäude untergebracht, das nur noch für ein Jahr zur Verfügung steht. Deshalb ist Hilfe notwendig.

Finanzierung

Am Anfang will das Südamerika-Zentrum beim Bau eines eigenen Schulgebäudes helfen, damit die Schule unabhängig von den politischen Verhältnissen weitergeführt werden kann. Mit Hilfe des Zentrums wurde bereits ein Grundstück gekauft. Langfristig soll sich die Schule über vertretbare Schulgelder und Einnahmen aus den Verkäufen der in der Schule hergestellten Webwaren finanzieren.

Wir wollen außerdem beim Kauf von Musikinstrumenten, Webstühlen, Büchern und anderen Unterrichtsmaterialien helfen.