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Gründung von Nascer St. Germain
Spriessen und wachsen: Der Betrieb und
weitere Ideen
Die aktuelle Situation (2002)

In Brasilien sind viele Organisationen wohltätig aber in den Randzonen im ländlichen Raum, an den Wurzeln der Landflucht und dem Ursprung des Elendes der Verslumung der Metropolen, dagegen kaum. Insbesondere für die berufliche Bildung und die Erwachsenenweiterbildung sind keine Gelder verfügbar.

Diesen Handlungsbedarf erkannten Frau Prof. Amarita G. Valerio Lages und ihrem Mann Dr. Joäo Netto Lages und gründeten im Jahr 2001 den Verein NASCER - St. Germain, als Bildungsverein im ländlichen Raum mit dem Ziel der Verbesserung von:

Bildung durch Alphabetisierung und beruflicher Qualifizierung

• Gesundheit durch medizinische Aufklärung und Vorsorge

• Einkommenssituation durch Erlernen von handwerklichen Techniken und Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten sowie deren Vermarktung

• Berufsausbildungen

• Gemeinschaftsgefühl und Umwelt durch Entwicklung des Bürgersinns und Aufklärung

Der erste Stützpunkt von NASCER - St. Germain befindet sich in Cajueiro, einer Gemeinde im Verwaltungsbezirk Säo Joäo da Barra, im Bundesland Rio de Janeiro.


Im Oktober 2000 kaufte die pensionierte Universitätsprofessorin Amarita Lages in Cajueiro ein Grundstück mit einem kleinen Häuschen, mit dem Ziel ein Zentrum für Erwachsenenbildung einzurichten. In Eigenleistung der Familie wurden Grundstück und Häuschen gesäubert entrümpelt und renoviert.

Nach einer Einwohnerbefragung von Cajueiro wurde ein Bedarfsplan erstellt und erste Kurse konzipiert.

Inzwischen entstanden

zwei Alphabetisierungsklassen mit insgesamt 25 erwachsenen Schülern. Zusätzlich haben Handarbeitskurse begonnen. Die Lehrerinnen und eine Verwaltungskraft werden z. Zt. durch private Spenden finanziert. Ferner findet seit März 2002 eine berufliche Grundausbildung zum Elektriker durch einen ehrenamtlichen Ausbilder statt.

Als nächstes sollte eine Ärztepraxis eingerichtet sowie staatlich finanzierte Kurse unterschiedlicher Inhalte wie z.B. Sekretärinnenausbildung oder Informatik angeboten werden.

Auch wurden die Möglichkeiten der Einkommensverbesserung durch gemeinsames Produzieren und Vermarktung von Artesanos und landwirtschaftlichen Produkte erörtert.

Der Bedarf überstieg weit die räumlichen Möglichkeiten von zu Zeit 8 und 12 Sitzplätzen. Die Bewohner wollen Ihre Situation aktiv verbessern um eine Einkommenssicherung auch im ländlichen Raum zu verbessern und so der Abwanderung entgegen zu treten.

Staatliche Fördermittel sind an Klassenstärken von 25-35 Teilnehmer gebunden. Erst dann sind Ausrüstungen und Lehrpersonal zu finanzieren, erst dann können auch anerkannte Berufsabschlusse erreicht werden.

So hat der Verein den Bau eines neuen multifunktionellen Gebäudes geplant. In dem zweistöckigen Haus sollte genügend Platz für die oben genannten Kursangebote sein. Während im 1. Stock ein PC-Raum vorgesehen ist, sollten im Erdgeschoss zwei Klassenzimmer entstehen. Auf dem Grundstück würden dann das schon existierende Häuschen (Schule) mit dem Neubau koexistieren und somit wäre mehr Platz um weitere Pläne zu verfolgen, wie z.B. Impf- und Gesundheitskampagnen, Augenklinik, Sozialberatung, Diskussionsrunden, Vorträge, kulturelle
Aktivitäten.

Finanzierung

Das Südamerika-Zentrum hat im Mai 2002 in Abstimmung mit Familie Larges einen Projektantrag entwickelt. Durch Spenden und Zuschüsse der Stiftung Bingo-Lotto wollten wir einen Betrag von ca. 40.000 € aufbringen und Nascer St. Germain zur Verfügung stellen um folgende Ziele zu verwirklichen:

• Der Neubau eines Schulgebäudes mit zwei Klassenräumen und Unterkunft für eine Lehrkraft.

• Einrichtung einer ständigen Ärzte-Praxis

40% der Kosten sind von uns selbst zu finanzieren